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Die Rückwärts- und Vorwärtsplanung in der Wellpappenfertigung beherrschen

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Bei der Wellpappenfertigung handelt es sich um einen komplexen Prozess, der verschiedene Stufen umfasst, von der Beschaffung des Rohmaterials bis zur Lieferung des Endprodukts.

Bezüglich der Rationalisierung von Abläufen und Effizienz verlassen sich Hersteller oft auf effektive Planungstechniken. Zwei gängige Konzepte in der Branche sind die Rückwärts- und die Vorwärtsplanung, auch bekannt als Push- und Pull-Planung. 

In diesem Blog-Beitrag befassen wir uns mit diesen Planungsmethoden im Zusammenhang mit der Wellpappenfertigung und heben ihre Vorteile für Unternehmen in dieser Branche hervor.

Inhalt

Was bedeutet Rückwärtsplanung (Pull-Planung)?

Wie der Name schon sagt, geht es bei der Rückwärtsplanung darum, vom gewünschten Endergebnis ausgehend rückwärts zu arbeiten, um die notwendigen Schritte zu dessen Erreichung zu bestimmen. Bei der Faltkartonherstellung treibt der Absatz (Kundenbestellungen) die Nachfrage nach den Bögen an. Diese Methode erzeugt wiederum die Nachfrage nach Bögen, wodurch theoretisch das perfekte Gleichgewicht entsteht. Da die Rückwärtsplanung Der Nachfrage an Faltkartons (Kundenbestellungen) beginnt, werden nicht nur die WIP-Bestände (Work In Progress) der Bögen reduziert, sondern auch die rechtzeitige Lieferung von Fertigprodukten vorrangig behandelt. 

So funktioniert es:

  1. Analyse der Kundennachfrage: Die Hersteller beginnen mit der Analyse der Kundennachfrage für bestimmte Faltkartonbestellungen und berücksichtigen dabei Faktoren wie Auftragsvolumen, Lieferfristen und Produktanforderungen.

  2. Produktionszeitplan: Auf der Grundlage der Bedarfsanalyse erstellen die Hersteller einen Produktionsplan, der die erforderlichen Mengen und Liefertermine für jeden Auftrag festlegt. In diesem Zeitplan werden Vorlaufzeiten, Maschinenkapazitäten und verfügbare Ressourcen berücksichtigt und die Nachfrage nach Bögen aus der Wellpappenanlage gesteuert.

  3. Materialbeschaffung: Nach der Erstellung des Produktionsplans können die Hersteller den Bedarf an Kartonbögen und anderen Materialien wie Klebstoffen und Druckfarben genau bestimmen. Mit der Rückwärtsplanung können Wellpappenhersteller ihre Lagerbestände optimieren und das Risiko von Fehlbeständen oder überhöhten Lagerbeständen minimieren.

  4. Prozessoptimierung: Nach der Bereitstellung der Rohstoffe planen und optimieren die Hersteller die Prozesse der Verarbeitungsmaschinen (Drucken, Schneiden und Montage). Zu diesem Prozess gehört die Bewertung der Produktionskapazität, der Maschinenfähigkeiten und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften, um einen reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten.

Qualitätskontrolle und Verpackung: Bei der Rückwärtsplanung werden im Laufe des Herstellungsprozesses Maßnahmen zur Qualitätskontrolle durchgeführt. Im letzten Schritt werden die Wellpappenprodukte verpackt und für den Versand an die Kunden vorbereitet.


Rückwärtsplanung

Welche Vorteile bietet die Rückwärtsplanung?

Die Rückwärtsplanung bietet verschiedene Vorteile bei der Wellpappenfertigung:

  1. Steigerung der Kundenzufriedenheit: Da die Produktion auf die Kundennachfrage abgestimmt wird, ermöglicht die Rückwärtsplanung eine pünktliche Lieferung und die konsequente Erfüllung der Kundenerwartungen.
  2. Effiziente Ressourcennutzung: Die Hersteller können den Rollenbestand, die Fertigung von Wellpappenbögen und die Maschinenzeit mit ihrem Verarbeitungsbedarf koordinieren und so das WIP-Niveau, das Betriebskapital und die Abfallmenge bei Überlauf minimieren und so die Lagerhaltungskosten reduzieren.
  3. Gesteigerte Produktionseffizienz: Durch die Rückwärtsplanung können Hersteller den Anfall von WIP bei Platzmangel verhindern, Engpässe vermeiden, Prozesse rationalisieren, den Durchsatz maximieren und gleichzeitig die Vorlaufzeiten verkürzen.

Was bedeutet Vorwärtsplanung (Push-Planung)?

Während das Hauptaugenmerk bei der Rückwärtsplanung darauf liegt, die Kundennachfrage zu befriedigen, indem die Nutzung von Rohstoffen, Maschinenzeit und Arbeitskräften maximiert wird, liegt der Schwerpunkt bei der Vorwärtsplanung auf der Effizienz der WPA und der Verlagerung des WIP von der WPA in die Verarbeitungsprozesse.   
 
So funktioniert es bei der Wellpappenfertigung: 

  1. Auswahl der Bestellungen: Die Bestellungen sind nach Wellen, Wellpappensorte und Fälligkeitsdatum innerhalb jeder Wellpappensorte gruppiert.  
  2. Optimierung der Wellpappenanlage: Die Aufträge werden so zugeschnitten bzw. geplant, dass die Wellpappenanlage so effizient wie möglich läuft. Das bedeutet in der Regel weniger Wellen- und Papierwechsel, eine Maximierung der Papierbahnbreite und ein möglichst geringer Seitenbeschnitt.  Dabei werden die Anforderungen der Verarbeitungsmaschinen kaum berücksichtigt.

Welche Vorteile bietet die Vorwärtsplanung?

Bei der Wellpappenfertigung bietet die Vorwärtsplanung die folgenden Vorteile:

  1. Reduzierte Ausfallzeiten in der Wellpappenanlage: Die Wellpappenanlage muss weniger Wellen und Wellpappensorten austauschen und arbeitet theoretisch effizienter.
  2. Größere Bestellmengen: Da das Hauptaugenmerk auf der Effizienz der Wellpappenanlagen liegt, werden größere Bestellmengen derselben Wellpappensorte in der Regel in Gruppen zusammengefasst.
  3. Pünktliche Lieferungen: Bei Wellpappenformatwerken ist die Gruppierung von Aufträgen entscheidend für die Ausnutzung des Laderaums und die Einhaltung der von den Kunden geforderten Liefertermine.
  4. Die Vorwärtsplanung ist die „einzige Möglichkeit“ für Wellpappenformatwerke.

Schlussfolgerung

Im dynamischen Markt der Wellpappenfertigung ist eine effektive Planung entscheidend für den Erfolg.  Die ideale Planungsstrategie in einem Faltkartonwerk setzt sich aus einer Kombination aus Rückwärts- und Vorwärtsplanung zusammen.  Wenn der Planungszyklus mit der Rückwärtsplanung begonnen wird, wird die optimale Gruppe der zu produzierenden Aufträge für Wellpappen erstellt, die bei der Vorwärtsplanung theoretisch die Effizienz der Verarbeitungsmaschinen angesichts des Auftragsportfolios und der Verfügbarkeit der Maschine maximiert.  

Sobald die Aufträge für die Wellpappe durch den Rückwärtsprozess ausgewählt wurden, werden sie zugeschnitten; wenn die Ergebnisse außerhalb der Planungsziele liegen, können weitere Aufträge hinzugefügt oder aus der verfügbaren Bestellmenge entfernt werden.   Auf diese Weise können Sie den perfekten Zeitplan erstellen und gleichzeitig die Anforderungen der Verarbeitungsmaschinen erfüllen.  Sobald der Zeitplan für die Wellpappenanlage steht, wird die Vorwärtsplanung mit Hilfe von maschinenspezifischen Regeln durchgeführt, die den verfügbaren WIP-Bestand und die zeitliche Abfolge von Aufträgen/Bögen aus der Wellpappenanlage berücksichtigen. 

Die Flexibilität von Modulen innerhalb der Corrugated Suite, wie CorrPlan® (Verarbeitungsplanung) und CorrTrim® (Planung von Wellpappenanlagen), ist für Hersteller von Wellpappe besonders von Vorteil. Diese Module unterstützen sowohl die Vorwärts- als auch die Rückwärtsplanung, erleichtern die effiziente Planung und ermöglichen den Planern die Erstellung von Produktionsplänen mit möglichst geringen Kosten, den Ausgleich von Lagerbeständen und eine effektive Auftragsreihenfolge.